Rückkehr- und Auswanderungsberatung
Wie können Rückkehrende und Auswanderungswillige in Europa besser beraten, unterstützt und integriert werden? Das war das Ziel eines internationalen ERASMUS+-Projekts, in dem das Raphaelswerk 2023 und 2024 Partner war. Dazu wurden innovative fachliche und methodische Ansätze in der Erwachsenenbildung, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit entwickelt und erprobt: Gemeinsam mit der Werkstatt für Sozialforschung in Berlin und der Asosiación Granadina de Emigrantes y Retornados (AGEyR) im spanischen Granada.
Ziele und Schwerpunkte
Aufgaben der Partnerorganisationen
Die Werkstatt für Sozialforschung übernahm das Projektmanagement, organisierte Online-Workshops und Präsenzveranstaltungen, erstellte Berichte und koordinierte die wissenschaftliche Begleitung.
AGEyR brachte seine langjährige Erfahrung in der zivilgesellschaftlichen Arbeit mit Rückkehrenden und benachteiligten Zielgruppen ein – insbesondere in der Ehrenamtsförderung und bei Bildungsformaten für Ehrenamtliche.
Das Raphaelswerk steuerte seine umfassende Expertise in der individuellen Beratung der verschiedenen Zielgruppen bei, im Bereich Schulung und Fachberatung von Beratenden und in der Lobbyarbeit.
Ein dreiköpfiger Steuerungskreis stellte die Koordination zwischen den Partnern sicher und überwachte den Projektfortschritt bei regelmäßigen digitalen Treffen. Eine offene und transparente Kommunikation sowie der flexible Umgang mit den Bedarfen und Rahmenbedingungen trugen maßgeblich zum Erfolg bei.
Workshops und Begegnungen
Insgesamt fanden sechs Online-Workshops mit etwa 15 Beteiligten pro Veranstaltung statt – darunter Haupt- und Ehrenamtliche aus den beteiligten Organisationen. Thematisiert wurden unter anderem:
Ergänzt wurden die Online-Formate durch Präsenztreffen in Berlin, Hamburg und Granada. Partnerorganisationen stellten ihre Arbeit vor, diskutierten Herausforderungen und tauschten sich aus – mit Rückkehrenden, zivilgesellschaftlichen Akteuren vor Ort und politischen Vertretern.
Projekt-Ergebnisse dauerhaft online
Ein englischsprachiges Handbuch fasst zentrale Erkenntnisse, Methoden und Empfehlungen zusammen.
Vor allem aber wurde eine europäische Online-Plattform entwickelt, auf der alle Projektergebnisse, Präsentationen und Erfahrungsberichte dauerhaft abrufbar sind. Diese soll auch über das Projektende hinaus gepflegt werden, um den Wissenstransfer langfristig zu sichern.
Die Projektaktivitäten wurden außerdem regelmäßig über die Social-Media-Kanäle und Websites von AGEyR und Raphaelswerk kommuniziert, um vor allem Rückkehrende und Auswanderungswillige direkt zu erreichen.
Politische Kommunikation und Verstetigung
Eine Freizügigkeit in Europa bringt Chancen und Herausforderungen. Um für dieses Thema besonders zu sensibilisieren, gab es Gespräche mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, kommunalen Akteuren, Migrantenorganisationen, Ministerien und Wirtschaftsverbänden. In einem Beirat begleiteten Fachleute aus Wissenschaft, Verwaltung und Migrantenorganisationen das Projekt und vertieften es nochmal inhaltlich. Ein europaweites Mapping relevanter Organisationen wurde begonnen – aus Irland, Italien, Belgien, Spanien, Polen und Deutschland.
Fazit
Das ERASMUS+-Projekt wurde von allen Beteiligten als großer Erfolg bewertet. Es professionalisiert die Beratungspraxis, macht die zivilgesellschaftliche Arbeit sichtbarer und verbessert die Teilhabe von Rückkehrenden und Auswanderungswilligen in Europa. Die gewonnenen Impulse – vor allem bei digitalen Methoden und internationaler Vernetzung – fließen unmittelbar in die Weiterentwicklung der Arbeit des Raphaelswerks ein.
Unsere Partner und Förderer: