European Reintegration Support Organisations
ERSO ist ein Netzwerk europäischer Organisationen, das sich für eine menschenwürdige Rückkehr und nachhaltige Reintegration von Migranten engagiert. ERSO arbeitet eng mit zivilgesellschaftlichen Akteuren in über 60 Herkunftsländern zusammen und ermöglicht individuelle Unterstützung – sowohl vor als auch nach der Rückkehr.
Das Raphaelswerk ist Gründungsmitglied des Netzwerks und seit vielen Jahren aktiv an der Entwicklung gemeinsamer Standards, Projekte und Partnerschaften beteiligt. Grundlage der Arbeit ist ein rechtebasierter Ansatz, der auf Freiwilligkeit, Transparenz und Selbstbestimmung beruht.
Was ERSO leistet
Die Mitglieder bringen langjährige Erfahrung aus Projekten, Trainings und internationaler Zusammenarbeit mit. Viele sind Teil des Caritas-Netzwerks oder Mitglieder im European Council on Refugees and Exiles (ECRE).
ERSO-Aktivitäten 2024
Netzwerktreffen in Hamburg
Am 24. und 25. Juni 2024 luden die deutschen Mitgliedsorganisationen Raphaelswerk e. V. und Micado Migration gGmbH zum ersten ERSO-Treffen des Jahres nach Hamburg ein. Im Zentrum standen:
Impulse zur Rückkehrpraxis in Deutschland sowie ein Update zur Rolle von Frontex ergänzten das Programm.
Internationale Austauschwoche in Kathmandu
Vom 30. September bis 3. Oktober 2024 fand in Nepal ein internationales Treffen mit über 25 Teilnehmenden aus Europa und Asien statt. Unter dem Motto „Challenges, Perspectives and Opportunities“ lag der Fokus auf Rückkehr und Reintegration in asiatische Herkunftsländer wie Nepal, Bangladesch, Indien, Kirgisistan und die Mongolei. World-Café-Formate, Fachvorträge und ein Besuch eines lokalen Reintegrationsprojekts boten praxisnahe Einblicke und stärkten die Zusammenarbeit im asiatisch-europäischen Kontext.
Wintertreffen in Amsterdam
Das Jahr schloss mit einem weiteren Netzwerktreffen am 9. und 10. Dezember in Amsterdam, ausgerichtet von VluchtelingenWerk Nederland. Im Mittelpunkt standen:
Ausblick
Auch 2025 bleibt ERSO ein starker Partner für Rückkehr in Würde und nachhaltige Reintegration. Die enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren in Herkunftsländern sowie der kollegiale, fachliche Austausch im Netzwerk sind tragende Säulen für Qualitätssicherung, Transparenz und ein solidarisches europäisches Rückkehrsystem.
ERSO-Projekt SRC
Mit dem Projekt „Strengthening Capacities for Return and Reintegration Counselling through Civil Society Organisations“ (SRC) verfolgt das ERSO-Netzwerk seit 2024 das Ziel, zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs) in EU- und Nicht-EU-Staaten gezielt im Bereich der Rückkehr- und Reintegrationsberatung zu stärken.
Zentrale Schwerpunkte sind:
Das Projekt wird im Rahmen der EU-geförderten Migration Partnership Facility (MPF) durch das International Centre for Migration Policy Development (ICMPD) unterstützt und rückt eine menschenrechtsbasierte, unabhängige Rückkehrberatung in den Mittelpunkt.
ERSO bringt in das Projekt seine Expertise aus über 15 Jahren Netzwerk- und Beratungsarbeit auf nationaler und internationaler Ebene ein.
Projektkoordination und Partnerländer
Koordiniert wird das Projekt durch Caritas International Belgien (ein Gründungsmitglied des ERSO-Netzwerkes), in enger Kooperation mit:
Die Projektaktivitäten konzentrieren sich auf die Länder Belgien, Deutschland, Dänemark, Bulgarien, Kroatien und Slowenien, sowie auf die Partnerländer Albanien, Kosovo und Moldau.
Maßnahmen und Beteiligung des Raphaelswerks
Ein zentrales Element des Projekts ist die Entwicklung und Durchführung praxisnaher Schulungen für zivilgesellschaftliche Beratungsstellen. Ergänzt wird dies durch:
Das Raphaelswerk ist aktiv in das Projekt eingebunden und war unter anderem beim Kick-off-Meeting im Mai 2024 in Brüssel vertreten. Dort wurden Fragen zur Umsetzung, zum Austausch mit lokalen Reintegrationspartnern und zur Rolle unabhängiger Beratung vertieft diskutiert.
Ausblick
Das SRC-Projekt unterstreicht die zentrale Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen in einem zunehmend komplexen migrationspolitischen Umfeld – und fördert zugleich die länderübergreifende Zusammenarbeit für ein transparentes, respektvolles und rechtsbasiertes Rückkehrsystem.
Unsere Partner und Förderer: