Vorwort zum Jahresbericht 2024
Liebe Leserinnen und Leser,
mit diesem Bericht verschaffen wir Ihnen Einblicke in das Jahr 2024. In diesem Jahr haben wir wichtige Bausteine gelegt, die die Zukunftsfähigkeit des Raphaelswerks sicherstellen.
Einer der sichtbarsten Schritte im vergangenen Jahr war die Konzeption und Einführung unserer neuen Webseite. Unsere Botschaft wird klarer und ansprechender adressiert und unsere Zielgruppen werden mit ihren Anliegen besser als vorher abgeholt. Zudem haben wir einen wegweisenden Strategieprozess initiiert, der unseren Einsatz auf Bundesebene deutlicher herausstellt und den Mehrwert unserer Arbeit nicht nur für die Beratungsstellen, sondern auch für die Gesellschaft unterstreicht.
Die erwähnte neue Webseite spiegelt unseren Anspruch wieder, dass wir als Generalsekretariat sowohl für die Menschen da sind, die aus-, zurück- oder weiterwandern möchten, als auch für die Beratenden, die in diesem Feld tätig sind und dafür auf unsere Fachexpertise angewiesen sind.
Neben klassischen kuratierten länderspezifischen Informationen stellen wir den Beratungsstellen seit 2024 auch den sogenannten digitalen Auswanderungslotsen zur Verfügung. Dieser Lotse ist eine webbasierte Fragebogenlösung, mit der vorab wichtige Klientendaten erfasst werden und so die individuelle Beratung viel zielgerichteter gestaltet werden kann. So schaffen wir in den Beratungsstellen mehr Raum für individuelle Beratungsgespräche. Der Auswanderungslotse bietet auswanderungswilligen Ratsuchenden sowie zurückkehrenden Deutschen damit eine einfache und niedrigschwellige Möglichkeit der Kontaktaufnahme.
Erstmals haben wir auch offene Online-Sprechstunden zu klar umrissenen Themen rund um Auswanderung oder Rückkehr nach Deutschland angeboten. Auch dieses neue Format ermöglicht es uns, schnell und unkompliziert auf Fragen und Anliegen einzugehen und somit einem immer wachsenden Bedarf gerecht zu werden.
Sowohl der Auswanderungslotse als auch die offenen Sprechstunden werden von den Ratsuchenden sehr gut angenommen. Die positiven Rückmeldungen aus den Beratungsstellen und von den Ratsuchenden zeigen, dass wir im Bereich der Digitalisierung die richtige Richtung eingeschlagen haben und diesen Weg unbedingt fortsetzen müssen.
Neben den Themen, die das Raphaelswerk seit Beginn an prägen, hat sich auch im Bereich der aus Deutschland emigrierenden Drittstaatsangehörigen und Geflüchteten viel getan. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern Micado Migration und Caritas Augsburg wurde im Jahr 2024 das AMIF-Projekt DiReturn ausgearbeitet, das im Mai des Jahres an den Start ging. Auch im ERSO-Netzwerk konnte ein spannendes Projekt umgesetzt werden. Sie finden dazu mehr in diesem Jahresbericht.
Diese Projekte im Bereich der Migration sind wichtige Bausteine in der aktuellen politischen Lage. Ein Beispiel ist die Umdeutung und Vereinnahmung des bis vor Kurzem neutralen und vorwiegenden im migrationswissenschaftlichen Kontext benutzten Begriffs der Remigration. Der Begriffsmissbrauch ließ viele Menschen auf die Straße gehen, um für unsere Demokratie einzustehen. Dieser Vorgang zeigt auch, wie wichtig es ist, gesellschaftliche Entwicklungen mit Expertise und Fachinformationen zu begleiten. Nur so wird das fragile Konstrukt der Demokratie geschützt werden können.
Wir werden den gesellschaftlichen Herausforderungen auch in den kommenden Jahren gemeinsam mit unseren Partnern begegnen. Inspiriert von den vielen Menschen, die sich für eine inklusive und solidarische Gesellschaft stark machen, wollen wir auch gemeinsam mit Ihnen Brücken bauen und den Dialog fördern.
Herzlichst
Birgit Klaissle-Walk
Generalsekretärin
Raphaelswerk e. V.
Unsere Partner und Förderer: