Wie können wir die Rechte von Kindern schützen?

Die Rückkehr ins Herkunftsland ist für Familien eine tiefgreifende Entscheidung – besonders für Kinder, die ihre vertraute Umgebung verlassen und sich in einer neuen Realität zurechtfinden müssen. Kinderrechte spielen dabei eine zentrale Rolle, um sicherzustellen, dass ihr Wohl im Mittelpunkt steht.
Eine Frau und ein Kind verkörpern die Essenz von „Rechte der Kinder“. Sie sitzen in einem sonnendurchfluteten Raum an einem Tisch und sitzen jemandem gegenüber.

Warum Kinderrechte?

In Deutschland gilt die UN-Kinderrechtskonvention seit 1992 für alle in Deutschland lebenden Kinder. Eine entscheidende Bestimmung ist in Artikel 3 Abs.1 der Konvention festgehalten: das Kindeswohlprinzip. Das bedeutet, dass das Kindeswohl bei Entscheidungen, die Kinder betreffen, der entscheidende Faktor ist. Außerdem müssen Kinder – je nach Alter und Reife – angemessen in solche Entscheidungen einbezogen werden.

Kinder sind von den Konsequenzen einer Rückkehr in das Herkunftsland Ihrer Familie besonders betroffen: Sie müssen Ihre gewohnte Umgebung und Ihren Freundeskreis verlassen und in einem – für sie oft völlig unbekannten Land – neu anfangen. Eine neue Sprache lernen, neue Freunde finden und sich in einer neuen Schule zurechtfinden. Oft stehen auch die Eltern vor großen Herausforderungen und können ihre Kinder nicht ausreichend unterstützen.


Wie können die Rechte von Kindern besser berücksichtigt werden?

Zu dieser Frage haben der Raphaelswerk e V., Save the Cildren Deutschland e V., das Deutsche Komitee für Unicef e V. und IOM (International Organization for Migration) gemeinsam die Publikation „Rückkehr von Kindern im Familienverbund – Kinderrechte im Verfahren zur freiwilligen Rückkehr und Grundlagen für eine nachhaltige (Re)Integration“ erarbeitet und veröffentlicht.


Die Bedürfnisse von Kindern müssen in allen Phasen des Rückkehrprozesses berücksichtig werden:

  • In der Entscheidungsfindung: Können gemeinsame Beratungsgespräche mit Eltern und Kindern stattfinden?
  • In der konkreten Planung: Gibt es entsprechende Bildungs- und Freizeitangebote vor Ort? Wie ist die Gesundheitsversorgung? Wann ist ein guter Zeitpunkt für eine Rückkehr?
  • In Reintegrationsprogrammen im Zielland: Welche Bausteine können in die Programme integriert werden, um Kindern die Integration zu erleichtern? Wie kann eine effektive Evaluation der (Re-)Integration von Kindern aussehen?

Das Papier richtet sich sowohl an Entscheidungsträger*innen im Rückkehrbereich als auch an Praktiker*innen mit dem Ziel für den Schutz und die Rechte von Kinder zu sensibilisieren und Hinweise und Impulse für die tägliche Arbeit zu liefern.

Rückkehr von Kindern im Familienverbund